Wichtige Begriffe
einfach erklärt
Lasst uns anfangen, Klartext zu reden.
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Eine Arbeitsunfähigkeitsklausel in einer Berufsunfähigkeitsversicherung kann sinnvoll sein. Sie besagt, dass der Versicherte, wenn er arbeitsunfähig ist, auch dann noch Geld bekommt, bis er berufsunfähig ist. Das kann die Zeit bis zur Berufsunfähigkeit verkürzen.
Bei Arbeitsunfähigkeit wird noch mit baldiger Besserung gerechnet, Wiedereingliederungsversuche sind erlaubt und die meisten Anbieter garantieren eine Rentensteigerung auch für die AU-Leistungen. Die Bedingungen können sich aber unterscheiden. Zum Beispiel in der Dauer der Zahlung bei Arbeitsunfähigkeit oder den Mehrkosten. Auch die Beantragung kann unterschiedlich sein: Manchmal reicht der „Gelbe Schein“ und in anderen Fällen muss man gleichzeitig einen Antrag auf Berufsunfähigkeit stellen.
Das Wichtigste auf einen Blick:
Die AU-Klauseln unterscheiden sich je nach Anbieter. Sie betreffen die Mehrkosten, die Leistungsdauer und ob der Versicherer gleichzeitig auch auf Berufsunfähigkeit prüft.
Die Auszahlung der Leistung erfolgt wesentlich schneller, da der „Gelbe Schein“ in der Regel ausreichend für die Leistung ist.
Eine AU-Klausel erhöht die Wahrscheinlichkeit auf Leistung aus dem Vertrag.
Ist die abstrakte Verweisung nicht vertraglich ausgeschlossen, prüft der Versicherer im Leistungsfall neben der Berufsunfähigkeit im ausgeübten Beruf oder eingeschlagenen Studiengang auch, ob du theoretisch noch einen ähnlichen Beruf oder ein ähnliches Studium ausüben könntest. Dabei spielt es keine Rolle, ob dies deinem Wunsch entspricht oder ob es dafür freie Stellen oder Studiengänge gibt. Die Berufsunfähigkeit wird also nur dann anerkannt, wenn du weder deinen zuletzt ausgeübten Beruf noch eine ähnliche (Verweisungs-) Tätigkeit zu mindestens 50 Prozent ausüben kannst.
Beim Verweisungsberuf werden deine Kenntnisse und Fähigkeiten, die du durch Schulabschluss, Ausbildung, Studium erworben hast, sowie deine soziale Stellung und Einkommenssituation berücksichtigt. Das bedeutet, dass du weder auf weniger qualifizierte noch auf höher qualifizierte Berufe verwiesen werden kannst.
Kurz: Der Versicherer verweigert eine Leistung auch dann nicht, wenn die versicherte Person – eine andere zumutbare Tätigkeit ausüben könnte, – diese aber tatsächlich nicht ausübt.
Mittlerweile ist die Klausel der abstrakten Verweisung nur noch selten in Berufsunfähigkeitsversicherungen zu finden.
Die Arztanordnungsklausel ist ein Begriff aus dem Versicherungsvertragsrecht, insbesondere aus dem Recht der Berufsunfähigkeitsversicherung.
Der Begriff der Arztanordnungsklausel stammt aus der Berufsunfähigkeitsversicherung und kann Bestandteil des Versicherungsvertrages sein. Unterschreibt der Versicherungsnehmer eine solche Klausel, überträgt er dem Versicherer das Recht, eine ärztliche Untersuchung anzuordnen.
Nach dieser Klausel hat der Versicherte im Falle einer Berufsunfähigkeit (BU) grundsätzlich die Pflicht, an der Minderung seiner BU mitzuwirken. So kann der Versicherer verlangen, dass der Versicherte einen bestimmten Arzt aufsucht und dessen Behandlungsvorschläge befolgt. Darüber hinaus ist es möglich, Heilbehandlungen oder sonstige Maßnahmen zu verordnen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Heilung versprechen oder eine Prophylaxe zur Vermeidung einer künftigen Berufsunfähigkeit darstellen.
Auch bei der Altersvorsorge und der Rentenversicherung kann eine Beitragsbefreiung bei Berufsunfähigkeit vereinbart werden, oft sogar ohne Gesundheitsfragen oder mit einer stark vereinfachten Gesundheitsprüfung. Kommt es zur Berufsunfähigkeit und der Leistungsfall tritt ein, wird die vereinbarte Rentenzahlung geleistet sowie Forderungen zur Beitragszahlung eingestellt. Das heißt, wenn du aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kannst, musst du keine Rentenversicherungsbeiträge mehr zahlen. Stattdessen übernimmt der Versicherer die Beiträge. Es gibt verschiedene Anbieter auf dem Markt, die in ihren Altersvorsorgeverträgen eine Beitragsbefreiung anbieten.
Wird eine sogenannte Dynamik vereinbart, dann passt sich deine Versicherung in vereinbarten Abständen nach oben an, das heißt Versicherungsschutz und Beitrag steigen. Das macht durchaus Sinn, da mit dem Alter die finanziellen Verpflichtungen und das BU Risiko größer werden. Dann hilft es, wenn der Vertrag ohne weitere Gesundheitsprüfung das automatisch mitmacht. Oft gibt es die Möglichkeit, diese Dynamik auch abzuschalten und so den Stand auf einem gewissen Niveau einzufrieren.
Das Wichtigste auf einen Blick:
Unter dynamischer Anpassung versteht man bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung die jährliche Erhöhung der versicherten Berufsunfähigkeitsrente und der Beiträge
Es gibt zwei verschiedene Arten von Dynamiken: Die Beitragsdynamik erhöht die BU-Rente bis zum Zeitpunkt der Berufsunfähigkeit. Bei der Leistungsdynamik erhöht sich die BU-Rente während der Berufsunfähigkeit
Es handelt sich um eine kostenfreie Option, der du einfach widersprechen kannst
Bei langen Laufzeiten verringert die Inflation die Kaufkraft deiner BU-Rente. In diesem Fall hilft die Beitragsdynamik, die Kaufkraft zu erhalten.
Du kannst sowohl eine Beitragsdynamik als auch eine Leistungsdynamik vereinbaren
Die konkrete Verweisung regelt, ob du weiterhin Leistungen aus deiner BU erhältst, wenn du während deiner Berufsunfähigkeit freiwillig einen anderen Beruf ausübst.
Entscheidende Kriterien sind hier unter anderem das soziale Ansehen des „neuen“ Berufs, dein Gehalt und deine Lebensstellung.
Im Rahmen der konkreten Verweisung kann der Versicherer, wenn der Versicherte tatsächlich eine neue Tätigkeit ausübt, die seiner Lebensstellung im zuletzt ausgeübten Beruf vor Eintritt der gesundheitlichen Beeinträchtigungen entspricht, die Leistung einstellen oder feststellen, dass kein Leistungsfall vorliegt. Das bedeutet, dass der Versicherer die Leistungen einstellen kann, wenn der Versicherte eine andere Tätigkeit findet, die seiner früheren Tätigkeit ähnlich ist.